Der Heigl-Preis wird seit 2004 in der Regel jährlich an Medizinerinnen und Mediziner aus dem In- und Ausland für herausragende wissenschaftliche Leistungen auf dem Gebiet der Psychosomatischen Medizin vergeben. Mit ihm werden empirische oder konzeptionelle Arbeiten aus der Psychosomatischen Medizin, Psychotherapie, Klinischen Psychologie oder Psychoanalyse gewürdigt.
Der Heigl-Preis 2023 ging an Dr. Antje Gumz, Professorin für Psychosomatik und Psychotherapie an der PHB. Sie wurde für herausragende Leistungen in der Psychotherapieforschung ausgezeichnet, insbesondere für ihre Arbeit: „Who are skilled therapists? Associations between personal characteristics and interpersonal skills of future psychotherapists“.
Darin wurde der Zusammenhang zwischen selbstberichteten persönlichen Eigenschaften und von Beobachtern beurteilten interpersonellen Fähigkeiten angehender Therapeuten untersucht: Die interpersonellen Fähigkeiten, auf die Psychotherapeuten zurückgreifen können, sind eine vielversprechende Variable, um den so genannten Therapeuteneffekt (Unterschiede zwischen Therapeuten im Hinblick auf den durchschnittlichen Behandlungserfolg ihrer Patienten) zu erklären.
Ein „Heigl-Ehrenpreis“ wurde posthum an den 2023 verstorbenen Psychoanalytiker und Sozialpsychologen Prof. Dr. Ulrich Streeck (ehem. Universität Göttingen) verliehen. Mit dem Preis wurden sein Wirken („Göttinger Modell“) und insbesondere sein Buch „Die psychoanalytisch-interaktionelle Gruppenpsychotherapie – Intersubjektivität, Beziehungswissen und Zwischenleiblichkeit“ gewürdigt. Die Preisurkunde nahmen die Witwe des Preisträgers, Prof. Dr. Annette Streeck-Fischer (Intern. Psychoanalytische Universität Berlin) sowie sein Sohn Prof. Dr. Hendrik Streeck (Universität Bonn) entgegen.
Die Preisverleihung fand im Schloss Mickeln statt. Überreicht wurden die Preise von GFFU-Präsident Eduard H. Dörrenberg und Prof. Dr. Ulrike Dinger-Ehrenthal, Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie am Universitätsklinikum Düsseldorf UKD) sowie Vorsitzende des Kuratoriums der Heigl-Stiftung. In diesem Rahmen wurde auch der langjährige Stiftungskuratoriums-Vorsitzende Prof. em. Dr. Matthias Franz (UKD) verabschiedet.
Über die Heigl-Stiftung
Die Heigl-Stiftung hat ihren Fokus im Bereich der Psychosomatischen Medizin. Sie wurde im Jahre 1992 von Prof. Dr. Annelise Heigl-Evers, der ersten Lehrstuhlinhaberin für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie am UKD, und ihrem Mann Prof. Dr. Franz S. Heigl gegründet. Der Preis der Stiftung wird für wissenschaftliche Arbeiten aus dem Bereich der Psychotherapieforschung verliehen und ist mit 10.000 Euro einer der höchstdotierten Preise in der Psychosomatischen Medizin.